Eine Darmsanierung kann helfen, die alte Energie wieder zurückzubringen

Es ist ein Thema, von dem jeder mal gehört hat, der mit dem Darm Probleme hat: Darmsanierung. Was ist das genau, wie geht das, und was muss man als Patient beachten? Ich erkläre es Ihnen.

Erst einmal schauen wir uns das Wort “Sanierung” etwas genauer an. Es ist uns bestens geläufig – weniger aus der Medizin als vielmehr aus der Bauwirtschaft. Da geht’s dann um die modernisierende Umgestaltung alter Gebäude, in der Regel durch Renovierung oder Abriss.

Das passt eigentlich auch hier…

Das Wort “sanieren” kommt aus dem Lateinischen und ist abgeleitet von sanare, was schlicht “heilen” heißt. Und genau darum geht’s hier: Heilen des Darms durch Entfernung von schädlichen Bakterien und Giftstoffen, um danach die Darmflora neu aufzubauen.

Warum ist das so wichtig? Der Darm ist das zentrale Organ des Verdauungssystems und hat eine eminent wichtige Bedeutung für die Gesundheit des gesamten Körpers. Der Darm spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Nährstoffen, der Abwehr von Krankheitserregern und der Ausscheidung von Abfallprodukten.

Wenn der Darm gut funktioniert: alles bestens. Wenn nicht, gibt’s Probleme. Eine gestörte Darmflora kann zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, darunter Verdauungsprobleme, Allergien, Hauterkrankungen, Müdigkeit und sogar psychische Probleme.

Ballaststoffe zum Beispiel aus Gemüse, die unverdaut im Dickdarm ankommen, bilden die Nahrungsgrundlage für die dort ansässigen nützlichen Mikroorganismen.

In diesen Fällen empfehle ich eine Darmsanierung. Sie hilft, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und somit die Gesundheit des gesamten Organismus zu fördern. Dies erreichen wir mit einer Kombination aus Ernährungsumstellung, probiotischen Präparaten, Darmspülungen und weiteren natürlichen Therapiemethoden.

Vor einer Darmsanierung mache ich auf alle Fälle eine gründliche Anamnese: Denn wir müssen versuchen, die Ursachen für die gestörte Darmflora zu identifizieren. Ich nenne mal ein paar Beispiele, die zu einer Dysbiose im Darm, also einem Ungleichgewicht der Darmflor führen können:

  • Die Einnahme von Antibiotika kann das Gleichgewicht der Darmflora stören. Denn Antibiotika tötet oftmals nicht nur die schädlichen Bakterien ab. Es greift auch nützliche Bakterien an.
  • Eine schlechte Ernährung begünstigt das Wachstum von schädlichen Bakterien und beeinträchtigt das Gleichgewicht der Darmflora. Hier sind vor allem zu viel Zucker, ungesunde Fetten und stark verarbeiteten Lebensmitteln zu nennen.
  • Chronischer Stress wirkt sich schnell negativ auf die Darmgesundheit aus: Stresshormone erhöhen die Darmpermeabilität und fördern das Wachstum schädlicher Bakterien.
  • Toxine aus der Umwelt (z. B.  Schwermetalle oder Pestizide) sind ebenfalls schlecht für die Darmflora.
  • Und nicht zuletzt können bestimmte Krankheiten wie Reizdarmsyndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Infektionen mit pathogenen Keimen das Gleichgewicht der Darmflora stören.

Wir sehen: Es gibt viele mögliche Ursachen, die wir mit einer gezielten Behandlung angehen müssen.

Darmsanierung: Entspannung hilft manchmal – Bewegung tut immer gut

Im Mittelpunkt einer jeden Therapie steht die Ernährung, sie spielt eine ganz entscheidende Rolle bei der Darmsanierung. Ich empfehle, auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kefir zu setzen. Auf alle Fälle gilt: zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel unbedingt vermeiden! Sie können, wie oben aufgezeigt, das Wachstum schädlicher Bakterien im Darm fördern.

Wer Müsli aus gesunden ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Leinsamen, Weizenkeimen, Flohsamenschalen und Haferflocken genießt, hat schon eine große Portion der empfohlenen Tageszufuhr an Ballaststoffen aufgenommen.

Ich empfehle auch Probiotika. Das sind lebende Mikroorganismen, die dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen – ganz einfach, indem sie die Ansiedlung nützlicher Bakterien im Darm unterstützen. Probiotika werden als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen.

Auch sinnvoll: die Einnahme von Präbiotika, also von Ballaststoffen, die als Nahrung für die guten Bakterien im Darm dienen. Sie finden sich vor allem in Gemüsesorten wie Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Artischocken.

Wenn wir ungesunden Stress als Ursache der Darmprobleme herausgefunden haben, gilt es zu versuchen, die Stressfaktoren zu reduzieren. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können dabei helfen.

Und immer wichtig für einen gesunden Körper: ausreichende Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung.

Häufig werden im Rahmen der Therapie auch Darmspülungen oder Einläufe versucht. Damit soll der Darm von Ablagerungen und Toxinen gereinigt werden: Das unterstützt die Regeneration der Darmflora. Ich muss hier sicher nicht extra betonen, dass solche Maßnahmen ausschließlich unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden sollten!

Am Ende einer erfolgreichen Darmsanierung sollte ein ausgeglichenes Mikrobiom im Darm zu finden sein, das ausreichend mit nützlichen Bakterien besiedelt ist. Man merkt es schnell: die Verdauung funktioniert wieder, die alte Energie und Vitalität ist wieder da, das ganze Immunsystem zeigt sich gestärkt.

Der Patient sollte sich insgesamt vitaler fühlen. Mögliche Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sollten sich deutlich verbessert haben. Wenn Sie nach der erfolgreichen Darmsanierung sagen können, dass sie sich wieder wohl fühlen:

Dann haben wir alles richtig gemacht!