Heute stelle ich Ihnen eine Heilpflanze vor, die seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt wird. Die Süßholzwurzel – sie hat sich besonders bei Darmerkrankungen bewährt, da sie entzündungshemmende, antioxidative und beruhigende Eigenschaften besitzt. Sie kann bei Magen-Darm-Beschwerden wie Magengeschwüren, Reizdarmsyndrom, Sodbrennen, Blähungen und Durchfall helfen. Ich werde Ihnen zeigen, warum und wie Süßholzwurzel verwendet wird, wo man sie bekommt, wie man sie am besten zubereitet und was man dabei beachten sollte.
Warum wirkt die Süßholzwurzel gegen Darmerkrankungen?
Die Süßholzwurzel enthält eine Vielzahl von bioaktiven Verbindungen, darunter Glycyrrhizin, das den stark süßen Geschmack verursacht, der namensgebend für die Süßholzwurzel ist. Es besitzt ungefähr die 50-fache Süßkraft von Rohrzucker (Saccharose). Aus dem eingedickten Wurzelsaft entsteht Lakritze – die schwarze Süßigkeit, die zu Pastillen, Bonbons und Schnecken verarbeitet wird.
Außerdem enthält die Süßholzwurzel auch Flavonoide, Isoflavone und Polysaccharide, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind. Insgesamt haben Forscher bislang rund 400 Inhaltsstoffe entdeckt, die synergistisch zusammen wirken, um Entzündungen im Darm zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und die Verdauungsfunktion zu verbessern.
Die entzündungshemmende Wirkung ist dem Glycyrrhizin zu verdanken, das dazu beiträgt, Entzündungsreaktionen im Darm zu reduzieren. Dies ist besonders hilfreich bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Die antioxidative Wirkung stammt von den Flavonoiden in der Süßholzwurzel: Sie wirken als starke Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren und Zellschäden vorbeugen können. Dies kann dazu beitragen, das Risiko für Darmkrebs zu verringern.
Die beruhigende Wirkung der Süßholzwurzel liegt an den Saponinen: Sie helfen, Magenbeschwerden wie Sodbrennen oder Magenschmerzen zu lindern. Dies macht die Süßholzwurzel zu einer beliebten Wahl bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarmsyndrom.
Wie bekommt man die Süßholzwurzel?
Die Süßholzwurzel, die von Südosteuropa über den Vorderen Orient, die Ukraine, Zentralrussland, Südsibirien, Afghanistan bis nach Westchina verbreitet ist, kommt in verschiedenen Formen vor. Hier einige Möglichkeiten, die Heilkraft der Süßholzwurzel zu nutzen:
Getrocknete Stücke der Süßholzwurzel sind in Reformhäusern, Apotheken oder Online-Shops erhältlich. Sie können als Tee zubereitet oder zur Herstellung von Tinkturen verwendet werden.
Süßholzwurzelextrakt ist in flüssiger Form erhältlich und kann direkt eingenommen werden. Man sollte nur darauf achten, dass der Extrakt nicht zu hoch konzentriert ist. Dies kann zu Nebenwirkungen führen.
Es gibt auch Kapseln oder Tabletten mit Süßholzwurzelextrakt: Sie sind eine praktische Alternative für Menschen, die den Geschmack von Tee nicht mögen.
Wie bereitet man die Süßholzwurzel zu?
Die Zubereitung der Süßholzwurzel hängt davon ab, in welcher Form sie eingenommen werden soll. Im Folgenden sind einige gebräuchliche Zubereitungsarten aufgeführt:
Für einen beruhigenden Süßholztee gibt man etwa 1 Teelöffel getrocknete Süßholzwurzel in eine Tasse heißes Wasser und lässt den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen. Der Tee kann heiß oder kalt getrunken und bei Bedarf mit Honig gesüßt werden.
Um eine Tinktur herzustellen, füllt man zerkleinerte getrocknete Süßholzwurzel in ein Glasgefäß und übergießt es mit hochprozentigem Alkohol wie Wodka oder Rum. Das Gefäß wird verschlossen und vier bis sechs Wochen an einem dunklen Ort aufbewahrt. Dann wird die Tinktur durch ein Sieb gegeben und kann tropfenweise eingenommen werden.
Für die Einnahme von pulverisierter Süßholzwurzel mischt man das Pulver einfach mit Wasser oder Saft und trinkt es direkt.
Was ist bei der Einnahme der Süßholzwurzel zu beachten?
Die Süßholzwurzel hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften, aber es gibt auch einige Punkte, die man beachten sollte:
Schwangere Frauen sollten wegen des Gehalts an Glycyrrhizin vorsichtig sein und vor der Einnahme ihren Arzt konsultieren.
Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie), Nieren-, Leber- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Menschen mit Kaliummangel sollten Süßholzwurzel nicht einnehmen, da sie empfindlicher auf die Nebenwirkungen der Süßholzwurzel reagieren.
Eine übermäßige Einnahme von Süßholzwurzel kann zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Wassereinlagerungen führen.
Wenn Sie unsicher sind oder Fragen haben, sollten Sie vor der Einnahme von Süßholzwurzel Ihren Arzt oder Heilpraktiker konsultieren, insbesondere wenn Sie bereits gesundheitliche Probleme haben oder Medikamente einnehmen. Grundsätzlich kann ich aus meiner jahrzehntelangen Praxis versichern, dass die Süßholzwurzel bei sachgerechter Anwendung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse eine sehr wertvolle Ergänzung der ganzheitlichen Therapie bei Magen-Darm-Beschwerden sein kann.
Bei Fragen können Sie mich gerne kontaktieren (hier).
- 31. Mai 2024
Wenn Sie mehr über mich und meine Arbeit als Heilpraktiker erfahren möchten, besuchen Sie doch auch die Webseite meiner Praxis. Dort finden Sie viele weitere Informationen: