Kurkuma gilt als das Power-Gewürz schlechthin. Seit Jahrhunderten wird es in der traditionellen indischen Medizin – Ayurveda – verwendet. Heute soll es über 3.000 wissenschaftliche Studien geben, die belegen: Kurkuma zählt zu den drei bedeutendsten Heilpflanzen unseres Planeten mit einer unfassbaren Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten.
Kurkuma, auch Gelbwurz oder indischer Safran genannt, ist eine schilfähnliche mehrjährige Staude und gehört zur Gruppe der Ingwergewächse. Weltweit gibt es an die 100 Curcuma-Arten, von denen Curcuma longa der bedeutendste Vertreter ist. Das gelborangene Pulver ist als Hauptbestandteil von Curry uns allen – und man kann auch sagen: weltweit bestens bekannt.
In Indien wird das Gewürz in fast jedem Gericht verwendet: Kurkuma ist schließlich nicht nur ein toller Geschmacksverstärker und gelber Farbstoff. Die Inder wissen, dass dieses Wundergewürz ein Allheilmittel und Immunstärker ist. Es wirkt durch die tägliche Einnahme wie ein ganz natürliches Antibiotikum.
Kurkuma enthält den Wirkstoff Curcumin, der für seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bekannt ist. In den letzten Jahren haben zahlreiche wissenschaftliche Studien die gesundheitlichen Vorteile von Kurkuma und Curcumin erforscht. Sie zeigen, dass das Gewürz bei der Behandlung von entzündlichen Darmkrankheiten wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn helfen kann.
Kurkuma-Wirkstoff Curcumin hemmt Entzündungen
Entzündliche Darmkrankheiten sind chronische Erkrankungen des Verdauungstrakts, die durch eine überaktive Immunreaktion gekennzeichnet sind. Zu den Symptomen gehören Bauchschmerzen, Durchfall, Blut im Stuhl und Gewichtsverlust.
Noch immer ist die genaue Ursache von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn nicht vollständig verstanden. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren, Umweltfaktoren und einer gestörten Darmflora eine Rolle spielt.
Curcumin hat sich als vielversprechendes Mittel zur Behandlung von entzündlichen Darmkrankheiten erwiesen. Denn es besitzt mehrere wichtige Wirkmechanismen: Zum einen wirkt Curcumin entzündungshemmend, indem es die Produktion von entzündungsfördernden Substanzen wie Zytokinen und Enzymen hemmt. Studien haben gezeigt, dass Curcumin die Aktivität von NF-kB reduziert, einem Transkriptionsfaktor, der an der Regulation von Entzündungsprozessen beteiligt ist.
Darüber hinaus besitzt Curcumin starke antioxidative Eigenschaften. Die können dazu beitragen, oxidativen Stress im Darm zu reduzieren. Oxidativer Stress entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien im Körper und kann zu Entzündungen und Gewebeschäden führen.
Curcumin kann freie Radikale neutralisieren und so die Schädigung der Darmschleimhaut verringern.
Eine Meta-Analyse von klinischen Studien aus dem Jahr 2017 kam zu dem Schluss, dass Curcumin bei Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn signifikante Verbesserungen der Symptome bewirken kann. Die Studie zeigte eine Reduktion der Krankheitsaktivität sowie eine Verringerung von Entzündungsmarkern im Blut bei Patienten, die Curcumin einnahmen.
Allerdings gibt es ein Problem: Es ist manchmal schwierig, ausreichende Mengen über die Nahrung aufzunehmen. Um die therapeutische Wirkung von Curcumin zu verstärken, können Patienten auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, die speziell formuliert sind, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen.
Neben seiner entzündungshemmenden Wirkung hat Kurkuma weitere gesundheitliche Vorteile für Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten. Es kann beispielsweise helfen, die Verdauung zu fördern und Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Verstopfung zu lindern. Darüber hinaus wird Kurkuma aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften auch zur Unterstützung eines gesunden Darmmikrobioms empfohlen.
So kann Kurkuma mit seinem aktiven Inhaltsstoff Curcumin ein vielversprechendes Naturheilmittel zur Behandlung von entzündlichen Darmkrankheiten sein. Und dank seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften kann Kurkuma dazu beitragen, Entzündungen im Darm zu reduzieren und die Symptome von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu lindern.
Patienten sollten aber nicht blindlings zugreifen: Vor Beginn einer Kurkuma-Supplementierung sollten sie unbedingt mit einem Arzt oder Heilpraktiker Rücksprache halten! Eine Dosierung muss individuell ermittelt werden, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten ausgeschlossen werden.