Gegen Darmbeschwerden ist ein Kraut gewachsen: Thymian

Thymian? Jeder kennt ihn: Schließlich ist er in jeder guten Küche zu finden. Aber wussten Sie auch, dass die Pflanze viele gute Inhaltsstoffe enthält, die bei verschiedenen Beschwerden helfen? Ich informiere Sie heute über die Wirkung und Anwendung dieser vielseitigen Heilpflanze.

Thymian (Thymus vulgaris) ist weit verbreitet. Man findet ihn überall – in Geschäften und noch besser im eigenen Garten auf dem Balkon. Selbst gepflückte Kräuter sind natürlich von bester Qualität und nicht mit Pestiziden belastet. Ansonsten kann man Thymian als Gewürz, Tee oder in Form verschiedener Präparate in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und Bioläden kaufen.

Schon die alten Griechen, Ägypter und Römer wussten, welche Kräfte in der Pflanze stecken. Der Name des Krauts leitet sich vom griechischen Wort “thymos” ab, das Kraft und Mut bedeutet. Griechische Krieger sollen, so weiß es die Sage zu erzählen, vor einer Schlacht in Thymian gebadet haben.

Über die mittelalterlichen Klostergärten gelangte das Kraut in unsere Gärten und Blumentöpfe. Heute gehört Thymian mit seinem fein aromatischen Geschmack zu den beliebtesten mediterranen Küchenkräutern.

Thymian wirkt desinfizierend und entzündungshemmend

Thymian enthält eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen, die für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich sind. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind

Ätherisches Öl: Thymol und Carvacrol sind die Hauptbestandteile des ätherischen Öls von Thymian. Diese Verbindungen wirken antimikrobiell und entzündungshemmend.

Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und können Entzündungen im Körper reduzieren.

Gerbstoffe: Sie haben adstringierende Eigenschaften und können zur Beruhigung der Schleimhäute beitragen.

Saponine: Diese Verbindungen können das Immunsystem unterstützen und entzündungshemmend wirken.

Thymian wirkt krampf- und schleimlösend und mildert den Hustenreiz: So hat er sich bei Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Grippe, Asthma und Keuchhusten bewährt. Er stärkt die Abwehrkräfte und hilft, zum Beispiel als Tee getrunken, Halsschmerzen zu lindern und festsitzenden Husten zu lösen, was das Abhusten erleichtert.

Außerdem wirkt Thymian desinfizierend, entzündungshemmend und antibakteriell und unterstützt so auch die Heilung von Zahnfleischerkrankungen und anderen Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Gleichzeitig hilft es durch seinen angenehmen Geschmack und seine antibiotische Wirkung auch gegen Mundgeruch. Deshalb ist Thymianöl häufig in Zahnpasten und antiseptischen Mundspülungen enthalten.

Äußerlich angewendet kann die Heilpflanze auch rheumatische oder arthritische Beschwerden lindern und sogar Hautprobleme wie Akne. Und sie wirkt – unser Thema! – im Darm: Thymian regt die Verdauung an und lindert Beschwerden wie Blähungen und Magenschleimhautentzündungen.

Thymian kann innerlich wie äußerlich angewendet werden

Es ist die Kombination dieser Inhaltsstoffe, die Thymian zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Unterstützung bei Darmentzündungen macht.

Entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind chronische Erkrankungen, die durch eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts gekennzeichnet sind. Die häufigsten Formen sind Morbus Crohn, eine chronische Entzündung, die jeden Teil des Verdauungstrakts betreffen kann, und Colitis ulcerosa, eine chronische Entzündung des Dickdarms, die mit Geschwüren einhergeht.

Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Thymian wirken sich positiv auf Darmpatienten aus. Studien haben gezeigt, dass sowohl Thymol als auch Carvacrol entzündliche Prozesse im Körper modulieren können. Sie können die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen hemmen und so zur Linderung von Entzündungen beitragen.

Darüber hinaus könnte Thymian durch seine antimikrobiellen Eigenschaften dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora zu fördern. Eine gesunde Mikrobiota ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Darmgesundheit und kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren.

Thymian

Und wie können Sie Thymian “einnehmen”? Es gibt verschiedene Möglichkeiten – Thymian wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet:

Frischer oder getrockneter Thymian kann als Tee zubereitet werden. Für eine Tasse Tee nimmt man am besten einen Teelöffel getrockneten Thymian oder zwei Teelöffel frische, zerkleinerte Blätter und übergießt sie mit 150 bis 175 Milliliter kochendem Wasser. Fünf bis zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann durch ein Sieb abseihen. Den Tee langsam und in kleinen Schlucken trinken, bei Bedarf mehrmals täglich. Zum Süßen kann etwas Honig verwendet werden: Er wirkt bekanntlich auch antibakteriell.

Aufgebrüht eignen sich die frischen oder getrockneten Blätter auch als Mundspülung und zum Gurgeln.

Verdünnt eignet sich Thymianöl als Aufguss zum Inhalieren, als Umschlag bei Hautunreinheiten oder als Massageöl bei Gelenkbeschwerden. Cremes mit Thymianextrakt sind ebenfalls erhältlich. Beachten Sie bitte: Thymianöl sollte nie unverdünnt angewendet werden. Es kann die Haut reizen.

Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt: Als Gewürz macht Thymian Fleischgerichte bekömmlicher und bereichert sie durch seinen hohen Eisengehalt.

Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen: Auch wenn Thymian als gut verträglich gilt, kann es in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen mit Magenbeschwerden, Hautausschlägen, Nesselsucht oder Verkrampfungen der Bronchien kommen. Menschen mit Asthma oder Bluthochdruck, Schwangere und Stillende sollten Thymian oder Präparate mit Thymianextrakt oder -öl nicht ohne ärztlichen Rat anwenden oder einnehmen.

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