Anis: Die aromatische Heilpflanze tut auch Darmpatienten gut

Anis

Viele kennen Anis als Zutat in Backwaren oder als Gewürz, das hervorragend zu deftigen Eintöpfen oder Fleischgerichten passt. Aber Anis ist mehr: Anis ist richtig gesund – und kann Ihrem Darm gut tun!

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf seine Herkunft: Anis ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), die vor allem im Mittelmeerraum und im Nahen Osten beheimatet ist. Sie braucht sehr viel Sonne, um den typischen Anis-Geschmack zu entwickeln. Da die Früchte in unseren Breiten meist nicht vollständig ausreifen können, ist der Anbau nördlich der Alpen sehr schwierig. Typische Herkunftsländer sind die Türkei, Spanien und Ägypten.

Den Geschmack von Anis kennen sicher viele vom letzten Urlaub in der Ägäis, wo es in der Taverne zum Essen einen griechischen Anisschnaps gab, einen Ouzo, oder aus der Türkei ist der Raki bekannt. Anishaltige Getränke gibt es nicht nur in Griechenland: In Frankreich kennt man den Pastis.

Die Pflanze wird bis zu einem Meter hoch und trägt kleine weiße Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Die Früchte, oft auch Samen genannt, sind oval und haben einen charakteristischen süßlichen Geschmack.

Anis – lateinisch: Pimpinella anisum – riecht angenehm süßlich und aromatisch und schmeckt nicht nur köstlich, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus. Anis enthält ein sehr aromatisches ätherisches Öl, das besonders in seinen Herkunftsländern als Würz- und Heilmittel beliebt ist. Schon im antiken Rom war ein Aniskuchen als Nachtisch sehr populär, um den Atem frisch zu halten und die Verdauung zu unterstützen. Eingerieben galten die Samen­körner als Schönheitsmittel für die Haut.

Die heilenden Eigenschaften sind auf eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen zurückzuführen:

Hauptbestandteil des ätherischen Öls ist Anethol, das für den typischen Geschmack verantwortlich ist. Daneben wirken Flavonoide und Phenolsäuren antioxidativ und unterstützen die Gesundheit des Verdauungssystems.

Schließlich enthalten die Samen Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung wichtig sind.

Anis - ein bewährtes "Mittel" gegen Verdauungsbeschwerden

Was bedeutet das für uns Menschen?

Die antioxidativen Eigenschaften der Flavonoide und Phenolsäuren helfen, oxidative Stressreaktionen im Körper zu neutralisieren, was für Menschen mit chronisch entzündlichen Erkrankungen wichtig ist.

Studien haben gezeigt, dass Anethol entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Dies ist für Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa von Vorteil, da es helfen kann, Entzündungen im Darm zu reduzieren.

Außerdem wirkt Anis antimikrobiell gegen verschiedene Bakterien und Pilze. Dies fördert das Gleichgewicht der Darmflora und bekämpft krankheitserregende Mikroben. Traditionell wird Anis zur Linderung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt: Er reduziert Blähungen und verbessert die Magen-Darm-Motilität.

Schließlich weisen einige Studien darauf hin, dass Anis schmerzstillende Eigenschaften besitzt, was bei Bauchschmerzen, unter denen viele Darmpatienten leiden, hilfreich sein könnte.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen: Anis wirkt nicht nur unterstützend bei Husten, sondern auch bei Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen. Die schleimlösenden Eigenschaften machen das Gewürz zu einem natürlichen Helfer bei verschiedenen Atemwegsbeschwerden.

Schließlich wird dem Gewürz auch eine entspannende Wirkung auf die Psyche nachgesagt.

Tee wirt gegen Verdauungsb

Nun fragen Sie sich sicher, wie Sie Anis “einnehmen” können.

Eine der einfachsten Möglichkeiten ist die Zubereitung eines Tees. Dazu werden die Früchte in einem Mörser kurz zerstoßen: Dadurch werden größere Mengen des wirksamen ätherischen Öls, das sich im Inneren der Früchte befindet, freigesetzt.

Anschließend werden 1 bis 2 Teelöffel zerstoßene Anissamen mit heißem Wasser übergossen und etwa 10 Minuten ziehen gelassen. Wer die Wirkung des Anistees gegen Husten nutzen möchte, kann dem Tee etwas Honig hinzufügen. Bei Verdauungsbeschwerden sollte der Tee jedoch nicht gesüßt werden.

Täglich können bis zu 3 Tassen getrunken werden. Die Tagesdosis beträgt drei Gramm und gilt für Kinder ab zehn Jahren und Erwachsene. Für jüngere Kinder wird eine geringere Tagesdosis empfohlen.

Für eine gezielte Dosierung gibt es in vielen Reformhäusern und Apotheken Kapseln oder flüssige Anisextrakte.

Bei Atemwegserkrankungen kann die Inhalation von heißem Wasserdampf mit einigen Tropfen ätherischem Anisöl hilfreich sein.

Und natürlich sind frische oder gemahlene Anissamen in der Küche nur zu empfehlen, als Gewürz in verschiedenen Gerichten, sei es in Suppen, Eintöpfen oder Backwaren.

Jede Medaille hat ihre zwei Seiten. Das gilt auch für Anis: Manche Menschen reagieren allergisch auf Anis. Vor allem Menschen, die auf andere Doldenblütler (wie Karotten oder Sellerie) allergisch reagieren, sollten vorsichtig sein. Besondere Vorsicht ist bei reinem Anisöl geboten: Es sollte vor allem nicht bei Kindern angewendet werden, da es zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden kommen kann.

Da Anis blutverdünnende Eigenschaften hat, sollte er nicht ohne ärztliche Rücksprache zusammen mit Blutverdünnern eingenommen werden.

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