Olivenöl: Warum es so gesund ist und worauf Sie achten sollten

Olivenöl
"Gesundbrunnen Olivenöl" heißt der Titel eines kleinen Buches, das ich vor einigen Jahren geschrieben habe. Wenn es Sie interessiert, können Sie es bei mir gerne bestellen.

Olivenöl – jeder kennt es, die meisten schätzen es, aber nur wenige wissen es: Olivenöl ist auch und gerade für Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen eine wertvolle Ergänzung der Ernährung. Deshalb ist es heute mein Thema.

Kurz vorweg: Olivenöl wird aus den Früchten des Olivenbaumes (Olea europaea) gewonnen. Der Baum braucht viel Zeit zum Wachsen, er kann jedoch sehr alt werden. Das älteste bekannte Exemplar wächst auf Kreta (Griechenland) und wird auf 3.500 Jahre geschätzt. In den Olivenhainen werden die Bäume werden beschnitten, damit sie kleiner bleiben. Dabei gilt: Je krummer und knorriger, desto besser der Ertrag.

Die Herstellung des Olivenöls erfolgt in mehreren Schritten:

Die Oliven werden meist im Herbst und Winter geerntet, wenn sie reif sind. Sie werden gereinigt und dann zu einer Paste zermahlen. Diese wird anschließend gepresst, um das Öl von den festen Bestandteilen (Kerne und Fruchtfleisch) zu trennen.

Bei der Kaltpressung wird das Öl bei niedrigen Temperaturen gewonnen: Qualität und Geschmack des Öls bleiben erhalten. Bei der Heißpressung wird Wärme zugeführt: Das erhöht die Ausbeute, kann allerdings auch die Qualität beeinträchtigen.

Schließlich wird das gewonnene Öl von Wasser und Feststoffen getrennt und in dunklen Behältern vor Licht und Luft geschützt, die seine Qualität beeinträchtigen können.

Inhaltsstoffe von Olivenöl lindern Entzündungen

Olivenöl

Warum ist Olivenöl gut für Darmpatienten?

Entzündliche Darmerkrankungen sind, wie die Betroffenen meistens wissen, durch eine überschießende Immunreaktion im Darm gekennzeichnet. Diese kann durch genetische Faktoren, Umweltfaktoren und das Mikrobiom des Darms beeinflusst werden.

Morbus Crohn verursacht Entzündungen in allen Teilen des Verdauungstrakts, während Colitis ulcerosa hauptsächlich den Dickdarm betrifft. Die genauen Ursachen dieser Krankheiten sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt Hinweise darauf, dass eine Dysbiose -also ein Ungleichgewicht der Darmflora – und eine gestörte Immunantwort eine Rolle spielen.

Olivenöl enthält viele gesunde Verbindungen, die helfen können, die Entzündungen im Darm zu reduzieren. Besonders wichtig sind dabei die Polyphenole (eine Gruppe von Pflanzenstoffen) sowie der Wirkstoff Oleocanthal, die die Bildung von entzündungsfördernden Stoffen im Körper verringern können. Studien haben gezeigt, dass Oleocanthal eine ähnliche Wirkung hat wie das Schmerzmittel Ibuprofen und somit zur Linderung von Entzündungen beitragen kann.

Oxidativer Stress spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf von entzündlichen Darmerkrankungen. Die Antioxidantien im Olivenöl helfen, freie Radikale zu neutralisieren und oxidative Zellschäden zu verhindern. Dies ist für Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen wichtig, da oxidativer Stress zur Schädigung der Darmschleimhaut beiträgt.

Ein Olivenhain in Griechenland. Die knorrigen Bäume können mehrere hundert Jahre alt werden.

Eine ausgewogene Ernährung sorgt für ein gesundes Darmmikrobiom, das für die Gesundheit des Verdauungssystems von entscheidender Bedeutung ist. Einige Studien weisen darauf hin, dass Olivenöl präbiotische Eigenschaften besitzt und das Wachstum nützlicher Bakterien fördert. Ein gesundes Mikrobiom trägt auf natürliche Weise zur Regulierung von Entzündungsreaktionen im Darm bei.

Nicht zuletzt ist die Darmbarriere entscheidend für die Gesunderhaltung des Verdauungssystems. Sie ist bei entzündlichen Darmerkrankungen häufig geschädigt, was zu einer erhöhten Durchlässigkeit führt – oft als “Leaky Gut” bezeichnet (ich berichtete  hier über diese Erkrankung). Forschungsergebnisse zeigen, dass Olivenöl die Integrität der Darmbarriere unterstützt und somit das Risiko von Entzündungsreaktionen verringert.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Olivenöl reich an einfach ungesättigten Fettsäuren ist und die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin A, D, E und K verbessert. Diese spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit des Körpers.

Sie sehen: Olivenöl ist gut für Magen und Darm. Jetzt möchten Sie sicher wissen, wie Sie es am besten in Ihre Ernährung integrieren…

Dressing, Braten, Brotaufstrich... Olivenöl ist immer lecker. Und gesund!

Mein Tipp: Nehmen Sie nur Natives Olivenöl extra.

Nun, es gibt verschiedene Möglichkeiten:

Sie können hochwertiges extra natives Olivenöl als Dressing für Salate oder Gemüsegerichte verwenden.

Sie können Olivenöl zum Braten oder Dünsten von Gemüse oder magerem Fleisch verwenden.

Sie können Olivenöl mit Kräutern oder Gewürzen zu einem gesunden Brotaufstrich mischen.

Wenn Sie einen Smoothie zubereiten, können Sie gerne einen Esslöffel Olivenöl hinzufügen, um zusätzliche gesunde Fette zu erhalten.

Und schließlich: Kombinieren Sie Olivenöl mit anderen gesunden Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.

Zwei oder drei Dinge sollten Sie beachten:

Achten Sie darauf, immer nur ein Natives Olivenöl Extra zu wählen: Das ist die  Bezeichnung für die höchste Güteklasse von Olivenöl, für die ausschließlich die besten Früchte verwendet werden. Es enthält mehr Antioxidantien und bioaktive Verbindungen als raffinierte Öle.

Konsumieren Sie es in Maßen! Ein bis zwei Esslöffel pro Tag sind empfehlenswert.

Ganz wichtig: Jeder Mensch reagiert anders auf bestimmte Lebensmittel. Beobachten Sie deshalb, wie Ihr Körper auf den Genuss von Olivenöl reagiert.

Sie werden schon nach kurzer Zeit merken: Olivenöl, bewusst in den täglichen Speiseplan integriert, steigert nicht nur den Genuss. Sie werden mit Sicherheit einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf spüren – und damit einen Schritt zu mehr Wohlbefinden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Weg dorthin finden.

Sollten Sie Fragen dazu haben, können Sie mich gerne kontaktieren (hier).

Wenn Sie mehr über mich und meine Arbeit als Heilpraktiker erfahren möchten, besuchen Sie doch auch die Webseite meiner Praxis. Dort finden Sie viele weitere Informationen: